Copyright © 2016 - 2024 Shaburra`s Somalis - Letztes Update vom 18.09.2024
Die Abessinier-Variant
Im Zusammenhang mit Abessiniern und Somalis „fällt“ immer
wieder die Bezeichnung Abessinier-Variant. Das sind Abessinier,
die das Gen für Langhaar tragen. Jede Katze erhält von beiden
Elternteilen genetische Informationen, auch für die Felllänge.
Abessinier haben zwei Mal das Gen für kurzes Haar, von jedem
Elternteil haben sie je ein Gen geerbt. Somalis haben von
beiden Elternteilen jeweils das Gen für Langhaar geerbt. Das
Gen für Kurzhaar ist dominant gegenüber dem Gen für langes
Haar.
Verpaart man jetzt Abessinier und Somalis miteinander, was für
die Somalizucht erlaubt ist, weil es sich um so genannte
“Schwesterrassen” handelt, haben die Kätzchen aus dieser
Kombination alle kurzes Fell. Sie tragen aber das Gen für
langes Haar, da sie von einem Elternteil das Gen für kurzes
Haar und vom anderen das Gen für Langhaar geerbt haben.
Jungtiere aus diesen Verpaarungen sind keine "Mischlinge",
sondern sind absolut reinrassig. Es sind aber kurzhaarige
Somalis, die das Langhaar-Gen tragen. Bei diesen Jungtieren
wird in einigen Zuchtvereinen den Zusatz var. (für Variant) im
Stammbaum eingetragen. Somit ist für Züchter klar zu
erkennen, dass es sich um ein Langhaar-Trägertier handelt. Mir
persönlich würde die Bezeichnung Somali-Kurzhaar oder
Somali-shorthair besser gefallen und ich habe sie auch bei
meinen kurzhaarigen Tieren auf deren Seiten hinzugefügt. Aber
ich bin ein wenig skeptisch, ob es gelingt diese Bezeichnung in
allen Zuchtverbänden und mit allen Konsequenzen verwirklichen
zu können.
Verpaart man in der nächsten Generation nun Somalis und
Varianten gibt es rechnerisch mit 50%iger Chance wieder
kurzhaarige Tiere, also Varianten, und zu 50 % Somalis, also
langhaarige Tiere. In der Realität sieht das Ergebnis einer
Verpaarung Somali * Abessinier var. allerdings oftmals anders
aus und es liegen „nur“ kurzhaarige Tiere in der Wurfkiste.
Allerdings gibt es auch genau das Gegenteil, d. h., der ganze
Wurf kann aus langhaarigen Tieren, also Somalis, bestehen.
Varianten dürfen nur für die Somalizucht verwendet werden und
können hierfür ein großer Gewinn sein, da durch diese Tiere
Verbesserungen des Typs und der Farbe, aber vor allem neue
Blutlinien in die Somalizucht kommen. Für die Somalizucht sind
auch Verpaarungen von zwei Varianten erlaubt, hier ist jedoch
die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs von beiden
Elternteilen das Langhaar-Gen geerbt hat und somit langhaarig
ist, sehr gering, aber es kommt glücklicherweise immer mal
wieder vor.
Seit den Zuchtanfängen der Somali in Europa hat sich die Zucht
der Abessinier und Somalis eher mehr parallel zueinander als
miteinander entwickelt. Bei vielen Somalizüchtern wurde sehr
viel Wert auf Struktur und Länge des Fells gelegt, der typische
Körperbau der Abessinier ging etwas verloren. Viele Züchter
wollten auch möglichst schnell reine Somalizuchten zu erhalten.
Aus diesem Grund wurden zunehmend immer weniger
Abessinier eingekreuzt.
Aktuell ist ein Punkt erreicht, an dem sich Abessinier und
Somalis - besonders im Typ - zumindest in einigen Linien nur
noch im Ansatz gleichen. Der aktuelle Typ der Abessinier ist
meistens wesentlich hochbeiniger und eleganter und zeigt einen
viel dreieckiger geformten Kopftyp mit deutlich größeren, tiefer
angesetzten Ohren, als die Somali.
Es gibt mittlerweile viele Abessinier-Züchter, die die
Bezeichnung Abessinier Variant für nicht richtig erachten und die
sich die Bezeichnung Somali-Kurzhaar oder Somali-Variant
wünschen. Ich selber halte diese Bezeichnung auch für gut, ich
vermute aber, dass sie sich als offizielle Bezeichnung in den
Zuchtvereinen nur sehr schwer oder gar nicht umsetzten lässt.
(Text copyright by Susanne Sahrbacher)